Der Hundezirkus aus Richterswil ist eines der Projekte, welches von der Jury der Sparcassa 1816 auserkoren wurde. Er wird mit CHF 5‘000 unterstützt. Wir waren bei einer Probe dabei – und haben uns sofort in die herzigen Vierbeiner verliebt.
«Jööö» ist der Ausdruck, den man an diesem Nachmittag in der Hundehalle am häufigsten hört. Es sind zwar nur zwei Kinder bei der Probe des Hundezirkus’ aus Richterswil anwesend, bei diesen aber ist die Freude riesig.
Die acht Hunde – vier davon sind Dackel – lassen jedes Herz höherschlagen. «Das ist bei unseren Auftritten immer das Schönste», sagt die Mitgründerin des Hundezirkus’, Brigitte Meier. «Es werden Gefühle geweckt, die die Zuschauerinnen und Zuschauer vielleicht schon lange nicht mehr erlebt haben.» Vor allem bei Auftritten vor Kindern und in Altersheimen – insbesondere bei Personen mit Demenz-Erkrankung – spüre man dies deutlich. «Es gab sogar schon Menschen, die plötzlich zu sprechen begonnen haben, obwohl sie davor über Monate kein Wort mehr gesagt hatten. Das ist für uns der größte Lohn.»
Genau deshalb lassen die sieben Damen dem Publikum jeweils viel Zeit, um die Hunde zu streicheln und zu halten. Die kleineren und grösseren Kunststücke, die die Tiere beim eigentlichen Auftritt vorführen, sind das Tüpfchen auf dem i. Hier springt Dackel Adi durch einen Reifen, seine Freundin Gioia bringt den Zuschauerinnen Rosen, die Havaneser-Hündin Page tanzt auf zwei Beinen und die einäugige Bulldogge Trudi schreibt ihren Namen mit Buchstaben-Kissen.
Verdienen tun die Frauen bei den Auftritten mit ihren Hunden nichts. Ihre kleinen Gagen werden für Materialien, die Miete der Trainingshalle und Spesen verwendet. Um alle Ausgaben zu decken, sind sie zusätzlich auf Spenden angewiesen.
Die Sparcassa 1816 unterstützt den Hundezirkus mit CHF 5‘000. Einen Teil davon haben die Frauen bereits für einen professionelleren Auftritt verwendet. So bekam zum Beispiel jeder Hund einen eigenen Teppich und ein schönes Namensschild. Nun wissen die Zuschauerinnen und Zuschauer bei den Vorführungen immer, wie welcher Hund heisst. Das fördert die Beziehung zusätzlich. Den Grossteil des Betrags spart die Gruppe für die Anschaffung eines eigenen Van, um gemeinsam zu den Auftritten fahren zu können.
«Dass es dem Hundezirkus nicht um den eigenen Erfolg geht, sondern darum, den Menschen etwas Gutes zu tun, finden wir toll – und es entspricht auch genau unseren Werten», sagt der Direktor der Sparcassa 1816, Marcel Melliger. «Es ist uns deshalb eine besondere Freude, den Hundezirkus im Rahmen des Projekt1816 unterstützen zu dürfen.»